Pressemitteilung
ÖDP fährt elektrisch - Mai 2017, Verfasser: Peter Borel
Vor einem Jahr ging ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung: Ein Elektroauto zu fahren.
Seit neun Monaten fahre ich dank der Unterstützung der Bundesregierung, die den Kauf eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs mit 4000 € bezuschusste, einen neuen Renault ZOE 240R. Er schien mir nach den Kosten-Leistungsaspekten derzeitig das beste Angebot auf dem Markt zu sein. Da ich selbst durch Beteiligungen bei Windkraftanlagen sauberen Strom erzeuge, wollte ich auf diese Weise dem CO2-Ausstoß etwas entgegenwirken. An das leise, geschmeidige Fahren mit einem Automatikgetriebe gewöhnte ich mich schnell, das Fahren macht großen Spaß. Schnell wurde mir bewusst, dass ich besonders vorsichtig fahren muss, da andere Verkehrsteilnehmer, besonders Fahrradfahrer und Fußgänger, mich zwar sehen, aber so gut wie nicht hören. Auch aus energieökonomischen Gründen habe ich mir generell eine äußerst defensive Fahrweise angewöhnt. Pressieren sollte es deswegen nie! Als Rentner habe ich damit selten ein Problem.
Spontan loszufahren, einfach so, geht nur, wenn die Batterie gut gefüllt ist und die Fahrt nicht weiter als 100 km gehen soll (im Winter ca. 30 % geringer). Eine hohe Alltagstauglichkeit ist auf jeden Fall im Umkreis von 50 km gegeben. Geht es auf eine längere Reise, muss ich sorgfältig planen. Auf einer Internetseite (www.lemnet.org) kann ich gut planen, wo auf der gewünschten Strecke Ladestationen unter welchen Bedingungen zur Verfügung stehen. Was man noch benötigt, ist eine Zugangskarte (RFID von newmotion oder emma), damit kommt man hier am See und in den Landkreisen LI und RV und Vorarlberg bestens durch. Bei lemnet.org erhalte ich außerdem die Informationen, wo genau die öffentlichen Stationen sind (Adresse und Foto), wie schnell sie laden (z. B. Type 2, 22 kW 32 A) und was das Zapfen des Stromes kostet. Die Reichweite des Autos wird stets angegeben, es ist zu empfehlen, sie nie ganz auszureizen, sondern immer eine gewisse Reserve einzukalkulieren. Auch das Streckenprofil ist wichtig: Bergauffahren braucht mehr Strom, durch Bergabfahren wird Energie zurückgewonnen (Rekuperation).
Da ich über keinen Stromanschluss zuhause verfüge, bin ich immer auf öffentliche Ladestationen angewiesen; es gab aber nie Probleme. Im Landkreis Lindau und in Vorarlberg bin ich sogar in der glücklichen Lage, 100 % Ökostrom laden zu können. Die Betriebskosten sind sehr gering, da viele Ladestationen als Förderung der Elektromobilität kostenfreien Strom liefern. So kommt es, dass ich dank guten Planens für die 6000 km insgesamt gerade mal 1,36 € bezahlt habe. Dazuzurechnen ist auch die Steuerbefreiung auf zehn Jahre.
Alles in allem: Alle Bedenkenträger kann ich nur zum Elektroauto ermuntern. Dann wird die Luft besser und es ist die Antwort auf alle Abgasmanipulationen. Leider verführt das gute Gewissen dazu, öfters ins Auto zu steigen als sonst.