Pressemitteilung
ÖDP schaut mit Sorge auf den Berliner Platz
Neujahrstreffen des Kreisverbandes in Lindau
Das erste Zusammentreffen im neuen Jahr nutzte der Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) zu einer Bestandsaufnahme und Bilanz wichtiger Themen des Vorjahres. "Jetzt ist es Zeit, den Blick nach Vorne auf die anstehenden Probleme zu richten, um sie in die richtige Richtung zu entwickeln", so der neu gewählte Pressesprecher Peter Borel. Xaver Fichtl, Fraktionsvorsitzender im Kreistag, hob mit einem Blick auf den zu beratenden Haushalt den Schuldenabbau des Landkreises lobend hervor. Einhellige Kritik allerdings fand der Flächenverbrauch durch neu entstehende Gewerbegebiete sowie durch geplante Straßenbauprojekte. Nach Auffassung der ÖDP dürfe es keine Erweiterung der B 31 durch neue Überholspuren geben. Man dürfe nicht kostbarste Landschaft auf dem Altar der Autofahrer opfern, protestiert Borel. Ein durchgehendes Überholverbot zwischen Lindau und Kressbronn sei für die ÖDP immer schon die einzige wirksame Maßnahme, die auf Dauer schwere, zum Teil tödliche Unfälle verhindern könne.
Die vielen Großprojekte in Lindau fordere alle Kräfte, die der Verantwortlichen wie auch der Bürger. Es sei gut, dass die Bevölkerung im Vorfeld der Entscheidungen immer konsequenter eingebunden werde, denn nur so könne das Vertrauen in die Entscheidungen des Rates aufgebaut werden. Das Mitspracherecht sei ein hohes demokratisches Gut. Das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs der Hinteren Insel bewerte die ÖDP nur eingeschränkt positiv. Für den einmalig schönen Standort sei die geplante Bebauung noch zu massiv und müsse noch einmal kritisch beleuchtet werden. Laut Pressemitteilung wolle die ÖDP Ende Januar die Bürger zu einer Begehung der Hinteren Insel einladen.
Mit größter Sorge betrachte die ÖDP die Planungen am Berliner Platz. Während einige Unbelehrbare immer noch an einer Südverschiebung der Geleise am Reutiner Bahnhof arbeiten, sehen viele das Allheilmittel einer Verkehrslösung in einem Fly Under, der nicht bezahlbar ist und zudem die Ansprüche einer touristisch geprägten Kleinstadt maßlos überhöht. Dazu bedeute der Eingriff Naturzerstörung pur. Der Berliner Platz müsse nur den Verkehr bewältigen, den benachbarte Kreisverkehre freigeben, mehr nicht. Und dies könne mit viel kostengünstigeren Lösungen erreicht werden. Außerdem verlagere sich der Verkehr, so die Auffassung der ÖDP, mit dem kommenden Bahnhof und dem neuen Zentrum Reutin viel mehr auf die Schiene. Für die mit dem Zug reisenden Kunden und Gäste müsse geplant werden, nicht für den klimaschädlichen Autoverkehr. Was bleibe, sei ein Millionengrab, wenn der Stadtrat an dieser falschen Entscheidung festhalte. "Man darf nicht eine ganze Stadt dem fahrenden Blech opfern", bringt Veronika Teufel die Diskussion auf den Punkt.
Für das Jahr 2017 will die ÖDP sich wieder stärker in die Diskussionen einbringen. Wir müssen ein Auge auf die Entwicklung in unserer Stadt und unserem Landkreis Lindau haben: Mehr Rücksicht auf die Natur, ein bewussteres und konsequenteres Umgehen mit unserem Klima, ein Gespür für die sozialen Belange unserer Mitbürger, und darüber hinaus ein friedliches Miteinander wünscht sich die ÖDP.